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KPI, SEO, Social Media: Sie haben gefragt – unsere Experten antworten. (Teil ll)

KPI, SEO, Social Media: Ihr habt gefragt – unsere Experten antworten. (Teil ll) Im zweiten Teil unserer Q&A-Reihe dreht sich alles um Social Media und Suchmaschinenoptimierung. Du möchtest aus Deinem Social-Media-Auftritt das Beste herausholen? Wir geben Tipps.

1. Wie tracke ich die richtigen KPIs und leite daraus SEO-To-dos ab?

Die Frage ist zwar breit gefasst und kann das gesamte Feld der SEO abdecken – wir versuchen dennoch, dir einige der wichtigsten KPIs vorzustellen. Wichtig: Überlege zuerst, welche KPIs für dich und dein Unternehmen tatsächlich relevant sind.

  • Geht es um Traffic oder Conversions?
  • Ist die Verweildauer für dich wichtig oder eher zweitrangig?

1. Das Keyword-Ranking

Betrachte nicht nur einzelne Keywords, sondern ein größeres Set an Keywords. Nutzer*innen können über unzählige Suchanfragen auf deine Seite gelangen. Nutze Tools wie Google Search Console, Semrush oder Ahrefs, um herauszufinden, welche Keywords besonders viel Traffic generieren.

Ansätze zur Optimierung:

  • Identifiziere Lücken in deinen Inhalten und decke verwandte Themen ab.
  • Priorisiere Keywords nach Suchvolumen und Relevanz für deine Zielgruppe.

2. Die Click-Through-Rate (CTR)

Ein weiteres wichtiges Maß ist die Click-Through-Rate (CTR), also das Verhältnis von Impressionen in den Suchergebnissen zu tatsächlichen Klicks auf deine Seite. Falls die CTR hinter deinen Erwartungen zurückbleibt, überprüfe:

  • Nutze A/B-Tests, um die Wirkung unterschiedlicher Varianten zu testen.
  • Title und Meta Description: Sind sie prägnant, relevant und spannend?

3. Die Seitenlade-Geschwindigkeit

Die Ladezeit einer Website ist ein wichtiger Rankingfaktor. Aktuell sollten Seiten in unter 1,5 Sekunden geladen werden.

  • Verwende Lazy Loading, komprimiere Bilder und achte auf einen performanten Server.
  • Nutze Tools wie Google PageSpeed Insights oder GTmetrix.

4. Die Conversion Rate

Nicht zuletzt ist die Conversion-Rate ein entscheidender KPI, wenn du möchtest, dass Besucher*innen bestimmte Aktionen ausführen – sei es ein Kauf, eine Newsletter-Anmeldung oder das Teilen eines Social-Media-Posts. Falls deine Conversion-Rate niedriger als erwartet ausfällt, sollte man verschiedene Stellschrauben überprüfen:

  • Sind deine Call-to-Actions (CTAs) klar und visuell ansprechend?
  • Wird die zentrale Botschaft auf der Seite schnell vermittelt?
  • Funktioniert die Seite auf allen Geräten optimal?

5. Verweildauer und Absprungraten

Wenn Besucher*innen deine Website schnell wieder verlassen, liegt das oft an der Erwartungshaltung, die sie mitbringen – und wie gut diese erfüllt wird.

  • Title und Meta Description: Passen diese zum tatsächlichen Seiteninhalt? Reißerische oder irreführende Angaben können enttäuschen und zu Absprüngen führen.
  • Relevanz des Inhalts: Entspricht der Inhalt den Erwartungen? Nutzer*innen suchen klare Antworten – wenn sie diese nicht finden, springen sie ab.
  • Störende Werbung: Zu viele Werbebanner oder Pop-ups können den Lesefluss behindern und Nutzer*innen abschrecken.
  • Ladezeiten: Seiten, die länger als eine Sekunde laden, riskieren hohe Absprungraten. Optimiere Bilder, nutze Content Delivery Networks (CDNs) und achte auf eine leistungsstarke Hosting-Lösung.
  • Struktur und Lesbarkeit: Klar strukturierte Inhalte mit Absätzen, Zwischenüberschriften und visuellem Support wie Listen oder Tabellen sorgen für eine bessere Nutzererfahrung.
  • Interne Verlinkungen: Biete Links zu weiteren relevanten Inhalten, um Nutzer*innen auf deiner Website zu halten.

Mit diesen Maßnahmen kannst du die Verweildauer erhöhen und die Absprungraten minimieren. Denk daran, den Content so zu gestalten, dass er sowohl ansprechend als auch leicht zugänglich ist.

6. Der Suchmaschinentraffic

Suchmaschinentraffic gibt dir Aufschluss darüber, wie viel Besucherverkehr über Suchmaschinen kommt und welche Suchbegriffe dabei eine Rolle spielen. Mit Tools wie Google Analytics 4 (GA4) oder der Google Search Console kannst du wertvolle Daten analysieren, darunter:

  • Keywords: Welche Begriffe bringen die meisten Nutzer*innen auf deine Seite? Achte auf neue Trends und optimiere deine Inhalte entsprechend.
  • Regionale Verteilung: Woher kommen deine Besucher*innen? Wenn eine bestimmte Region viel Traffic generiert, kannst du lokalisierte Inhalte erstellen, um diesen Effekt zu verstärken.
  • Leistung der Landingpages: Welche Seiten performen besonders gut, und wo springen Nutzer*innen ab? Nutze diese Erkenntnisse, um Schwachstellen zu beheben.
  • Traffic-Quellen: Verstehe, ob Nutzer*innen über organische Suchergebnisse, bezahlte Anzeigen oder Verweise auf deine Seite gelangen.

Gezielte Anpassungen basierend auf diesen Daten helfen dir, den Suchmaschinentraffic nicht nur zu erhöhen, sondern auch gezielter auszurichten. So wird SEO zu einem effektiven Werkzeug, um mehr qualifizierte Besucher*innen auf deine Seite zu bringen.

2. In welchen Social-Media-Kanal lohnt es sich noch zu investieren?

Die Wahl des passenden Social-Media-Kanals hängt von den individuellen Zielen und der Zielgruppe ab. Neben der Reichweite sollten jedoch auch Faktoren wie das Markenimage, die Authentizität und die Zukunftsfähigkeit der Plattform berücksichtigt werden. Ein Überblick:

  • Facebook: Nach wie vor relevant, insbesondere für ältere Zielgruppen und Unternehmen, die Community Management und Ads nutzen wollen. Allerdings hat das Image von Facebook durch die Datenschutzdebatte gelitten, was jüngere Zielgruppen zunehmend abschreckt.
  • Instagram: Kreative Inhalte wie Reels und Stories erzielen hohe Reichweiten. Die Plattform eignet sich besonders für Lifestyle-Marken und Influencer-Kooperationen, wobei Trends wie Nachhaltigkeit und Authentizität immer wichtiger werden.
  • LinkedIn/Xing: LinkedIn ist weiterhin die erste Wahl für B2B-Marketing, Personalgewinnung und Branchen-Insights. X (ehemals Twitter) verliert an Bedeutung, bleibt aber für Echtzeitkommunikation und Nischeninteraktionen relevant.
  • TikTok: Trotz seines enormen Wachstums und jungen Publikums steht TikTok in der Kritik, etwa durch Datenschutzbedenken und geopolitische Diskussionen. Marken, die Trends und Challenges authentisch aufgreifen können, profitieren jedoch von einem hohen viralen Potenzial.
  • YouTube: Für langfristige Inhalte und Storytelling unschlagbar. Besonders bei erklärungsbedürftigen Produkten und Bildungsinhalten eine effektive Plattform.
  • Pinterest: Die Plattform wird häufig unterschätzt, eignet sich jedoch hervorragend für visuelle Inspiration und SEO-optimierte Inhalte, vor allem im Bereich DIY, Interior und Food.

Die Entscheidung für einen Kanal sollte nicht nur von der Reichweite, sondern auch von der Zielsetzung und dem angestrebten Markenimage abhängen. Ein Kampagnenplan, der die Zielgruppe und deren Mediennutzung berücksichtigt, bildet die Basis für eine erfolgreiche Social-Media-Strategie.

Erst wenn man sich einen Kampagnenplan zurechtgelegt hat, kann man sich für eine oder mehrere Plattformen entscheiden.

3. Auf welchen Social-Media-Kanälen funktioniert welcher Content am besten?

Die zentrale Botschaft deines Contents zählt mehr als das Format – dennoch sollte das gewählte Format die Botschaft optimal unterstützen und an die jeweilige Plattform angepasst sein. Jede Social-Media-Plattform hat ihre eigenen Stärken, Zielgruppen und Content-Formate, die besonders gut funktionieren. Hier ein ausführlicher Überblick:

3.1 Facebook

Facebook bleibt trotz diverser Konkurrenz eine der wichtigsten Plattformen, vor allem für Marken, die auf Community-Building setzen oder eine breite Zielgruppe ansprechen wollen.

  • Content-Formate: Emotionale Geschichten und ansprechende Videos funktionieren weiterhin gut. Die Bedeutung von Gruppen und Events als Interaktionsplattformen nimmt zu.
  • Engagement: Gruppen und Events spielen eine zentrale Rolle. Sie fördern Diskussionen und schaffen eine aktive Community, die regelmäßig mit deiner Marke interagiert.
  • Werbemöglichkeiten: Facebook-Ads bieten exzellente Targeting-Optionen, um verschiedene Zielgruppen anzusprechen – von regionalen bis hin zu globalen Märkten.
  • Image: Während Facebook nach wie vor hohe Reichweiten erzielt, wirkt es für junge Zielgruppen weniger attraktiv, was das Markenimage beeinflussen kann.

3.2 Instagram

Instagram hat sich zu einer videolastigen Plattform entwickelt, auf der Reels und Stories besonders im Vordergrund stehen. Die visuelle Ästhetik bleibt jedoch ein Schlüssel zum Erfolg.

  • Content-Formate: Authentische und hochwertige Inhalte performen am besten. Hinter-den-Kulissen-Einblicke, interaktive Story-Elemente wie Umfragen, Quiz und kreative Reels sind ideal, um Follower*innen zu binden.
  • Trends: Nutzer*innen erwarten zunehmend Inhalte mit Mehrwert, wie Tutorials oder „How-To“-Reels, die gleichzeitig unterhalten.
  • Video und Reels: Kurze, dynamische Videos, die Trends aufgreifen oder Mehrwert bieten, haben eine hohe Reichweite.
  • Engagement: Interagiere mit deinen Follower*innen durch direkte Kommunikation, beispielsweise durch das Beantworten von Kommentaren und Nachrichten.

3.3 TikTok

TikTok ist die Plattform für virale Inhalte und bietet ein enormes Reichweitenpotenzial, insbesondere bei einer jungen Zielgruppe, birgt jedoch Risiken für das Markenimage durch Datenschutz- und Nachhaltigkeitsdebatten.

  • Content-Formate: Kurze, unterhaltsame und trendbasierte Videos, die Trends und Challenges aufgreifen, erzielen die besten Ergebnisse.
  • User Generated Content: Inhalte, die von Nutzer*innen erstellt werden, wirken authentisch und fördern die Interaktion. Unternehmen können gezielt Challenges starten, um die Community aktiv einzubeziehen.
  • Hashtags und Trends: Hashtag-Kampagnen und Challenges können dazu beitragen, dass dein Content schnell viral geht.

3.4 LinkedIn

LinkedIn ist die ideale Plattform für B2B-Kommunikation und Karriereinhalte. Hier punktet Content, der Mehrwert liefert und Expertise vermittelt.

  • Content-Formate: Fachartikel, Whitepapers, Erfolgsgeschichten und Thought Leadership-Posts erzielen große Reichweiten. Beiträge, die Einblicke in Branchenentwicklungen geben, sind besonders beliebt.
  • Engagement: Meinungsführerschaft und aktive Teilnahme an Branchendiskussionen stärken die Sichtbarkeit.
  • Karriere- und Employer-Branding: Nutze die Plattform, um dich als attraktiver Arbeitgeber zu präsentieren.

3.5 Pinterest

Pinterest ist eine Plattform, die Nutzer*innen auf der Suche nach Inspiration nutzen – sei es für DIY-Projekte, Einrichtungsideen oder Rezepte.

  • Handlungsaufforderungen: Optisch ansprechende Pins, die klare Call-to-Actions wie „Jetzt entdecken“ oder „Mehr erfahren“ enthalten, motivieren Nutzer*innen zum Klick. Wenn Sie dann auch noch rechtzeitig saisonale Trends aufgreifen und in der Pin-Beschreibung nicht gleich alles verraten, sondern den User auf Ihre Website locken, haben Sie schon viel richtig gemacht.
  • Content-Formate: Visuelle Inhalte wie Schritt-für-Schritt-Anleitungen, Infografiken und saisonale Inspirationen ziehen die meiste Aufmerksamkeit auf sich.
  • SEO-Optimierung: Pins sollten suchmaschinenoptimiert sein, da Pinterest auch als visuelle Suchmaschine fungiert. Nutze gezielt Keywords in Pin-Beschreibungen und Titeln.

Fazit

Social Media ist heute nicht nur ein Tool zur Reichweitengenerierung, sondern auch ein entscheidender Faktor für das Markenimage. Unternehmen sollten sich bewusst für Plattformen entscheiden, die zur Zielgruppe und den Unternehmenswerten passen – sowohl inhaltlich als auch im Hinblick auf die ethischen und sozialen Aspekte der Plattformnutzung.

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